Manche Dinge im Leben tut man einfach so. Weil sie dran sind. Weil sie wichtig sind. Und manchmal auch, weil sie einfach gut tun. Die ehrenamtliche Tätigkeit als Lektor gehört für mich genau in diese Kategorie. Sie ist mehr als nur ein Dienst. Sie ist eine Lebensweise. Eine Beziehungsweise, könnte man sagen. Denn sie verbindet mich mit Menschen, mit dem Glauben – und mit mir selbst.
Natürlich gehört da Vorbereitung dazu. Ich lese die Texte, bete darüber, versuche zu verstehen, was sie sagen wollen – heute, hier, für uns. Und dann darf ich sie vortragen. Nicht als Vortragender, sondern als jemand, der selbst hört, was er da sagt. Und mittendrin bin ich: im Gottesdienst, unter den Leuten, mit offenen Ohren und einem Herzen, das mitzittert.
Es ist wie eine unsichtbare Linie, die sich da zieht – von der Kanzel zur Kirchenbank, vom Wort zum Herzen, vom Glauben zum Leben. Und ich bin mittendrin. Manchmal gelingt ein Gedanke, ein Satz, eine Formulierung, die nachklingt. Und dann höre ich später: „Das hat mich berührt.“ Oder: „Da habe ich mich wiedergefunden.“ Und dann weiß ich: Es war nicht umsonst. Es war Gottesdienst im besten Sinne des Wortes.
Aber es bleibt nicht beim Sonntag. Es geht weiter. In der Begegnung mit anderen Ehrenamtlichen. Im Gespräch nach dem Gottesdienst. Beim Nachdenken über den nächsten Predigttext. Ich lerne ständig dazu – nicht, weil ich muss, sondern weil ich will. Weil ich spüre, dass mich dieser Dienst nicht nur fordert, sondern auch fördert. Im Glauben, im Reden, im Verstehen.
Und manchmal denke ich: Was für ein Glück, dass ich das machen darf. Dass mir zugetraut wurde, das Wort Gottes zu lesen – und manchmal auch auszulegen. Es ist ein Geschenk. Eines, das ich gerne weitergebe. Wer mehr wissen will, darf gerne nachlesen. Unter glaubensfunken.de zum Beispiel. Da geht’s weiter. Versprochen.